BildungsBeratung Monika Hütt



Jeder wie er kann, und alle, wie sie wollen?

Die Öffnung des Alltags in Krippe, Kita und Hort

Inhalt

„Offene Arbeit“ ist ein umstrittener und viel diskutierter Begriff in Kindertageseinrichtungen und Horten. Es gibt auf der einen Seite die starken Befürworter der offenen Arbeit, die sich dafür einsetzen, dass es Funktionsräume gibt und Kinder dort wo wie und wann spielen können, wie sie es wollen. Ihr Blick ist darauf gerichtet, dass das Kind Akteur seiner eigenen Entwicklung ist. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die darauf verweisen, dass soziale Kompetenzen, die in einem geregelten Gruppenalltag gelebt werden, wichtig für Kinder in unserer Gesellschaft sind. Gibt es hier das „Entweder-Oder? Arbeiten nicht viele Einrichtungen offen, wenn nachmittags alle Kinder aller Gruppen zusammen spielen, morgens aber in festen Gruppen bleiben? Oder ist nicht der Garten ein Ort, an dem Begegnung und Austausch zwischen allen stattfindet, also auch ein Ort der offenen Arbeit? Auf diesem Fachtag betrachten wir die Öffnung der pädagogischen Arbeit als Haltungsfrage der einzelnen Erzieher/innen. Die "Öffnung" des Einrichtung will dabei dazu beitragen, die Bewegungs- und die Entscheidungsräume der Kinder zu erweitern. Beim offenen Kindergarten oder Hort handelt es sich nicht um ein fertiges Konzept, das klare Strukturen vorgibt, sondern um eine Umschreibung für vielfältige Arten der Öffnung und der Gestaltung. Die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet der Einrichtung einen Weg der Profilierung - die Entwicklung einer individuellen Gestalt. Die Einrichtungen können diese Gestaltungs-Freiräume nutzen, und gleichzeitig aus dieser Freiheit eigene Profile entwickeln, die sich durch verschiedene Formen pädagogischer Arbeit oder durch individuell Schwerpunktsetzungen in der Erziehungsarbeit auszeichnen. Der offene Kindergarten oder Hort entsteht aus der Praxis (selbst-)kritischer Pädagogen und Pädagoginnen, die sich mit den herkömmlichen, geschlossenen Strukturen in den Erziehungseinrichtungen nicht mehr zufrieden geben. Mit Kritik, Selbstkritik und Reflexionsbereitschaft und mit der Bereitschaft, sich auf neue Ansätze einzulassen, versuchen die Erzieher/innen, das Lernen der Kinder an neue Erfordernisse von Selbstbestimmung und Eigenaktivität anzupassen. Der Fachtag ist anwendungsorientiert. Anhand von Alltagssituationen werden die bestehenden Rahmenbedingungen diskutiert, Handlungsmöglichkeiten und -alternativen aufgezeigt und Schritte zur Einrichtungsöffnung erläutert.

Termine/Orte

Neue Termine sind in Vorbereitung!

Referent

Prof. Dr. Malte Mienert
Entwicklungs- und Pädagogischer Psychologe
UNIES - Universitätsinstitut für Internationale und Europäische Studien Kerkrade